alpiner gleitschirmclub iisvogel

1. Alpstein-Crossing

Ein neuer Hike & Fly-Event im Appenzellischen hatte am 19.9.20 in Weissbad seine Premiere.  Nach einem Threema Aufruf von Danilo war bald auch Manu interessiert. Il Siciliano zögerte, erst nach dem Versprechen der ersten beiden, nicht rennen, nur „schnell laufen“ zu müssen, machte er dann die iisvogel-Delegation doch komplett.

Kurz: Es war ein sehr cooler Event und unser Ziel, nicht letzte zu werden, haben wir mehr als erreicht – und natürlich wurde trotzdem gerannt!

Doch der Reihe nach: Der Task war einfach: Wie bei einem Stern-OL mussten alle neun Turnpoints auf den umliegenden Bergen und Hügeln erwandert werden. Je nach Wind, Gleitzahl und Topographie konnte man ganz oder eine Teilstrecke zurück fliegen.  Zum Sammeln hatte man zwischen 9.00 und 17.00 Uhr Zeit. Da die Turnpoint-Verteilung im Team einiges an Planung und taktischen Entscheidungen forderte, trafen wir uns schon am Vorabend in Weissbad. Mäders errichteten eine iisvogel-adäquate Glamping Homebase, mit Zelt, Mobiliar, 30 l fliessend Wasser und –ganz wichtig – gefüllter Landebierkühlbox. Nach einem Feierabendflügli gingen wir in die Beiz und nahmen einmal umgekehrt Bier,  Cordon-Bleu und Hörschbööge* vor dem Event.

Nach dem Corona-konformen Massenstart mit Maske (Speaker: am Ende der Wiese könnt ihr sie ins Gras werfen!) trennten wir uns: Danilo nahm Spetz, die Ebenalp und Leugängeli unter die Füsse und flog zweimal stilgerecht am Landeplatz ein. Manu joggte aufs Eggli, den Ruhsitz und gleich wieder auf den Kastensattel. Auch ihm reichte es bei zwei von drei Flügen fast zum Landeplatz. Jörg „opferte“ sich für die Burg Clanx wo sich bei einer erforderlichen Gleitzahl 24 nicht einmal der Gedanke ans Schirmauspacken lohnte. Bei Hinter Ersttböhl stand eine Baumreihe im Weg, über die es am Morgen niemand schaffte und wieder hiess es BWS**. Aber vom Klosterspitz reichte es auch ihm für einen Flug ins Goal.

Unsere Feen vom Landeplatz Jessy und Babette versorgten uns nach jeder Landung mit Food, Drinks, Salbe und mentaler Unterstützung, so dass wir jeweils gleich wieder davon hüpfen konnten…

Kurz vor 14:00 Uhr hatten wir 50 km in den Beinen, die erste Runde schon komplett und waren wieder gemeinsam in der Homebase. Bevor man nämlich die zweite Runde in Angriff nehmen durfte, musste das Team komplett am Landeplatz sein. –Ein Taktikelement, das sogar das X-Alps-Academy-Team bremste. Es blieben uns nochmals gut 2 Stunden Zeit und hier machten wir Ränge gut: Dank -typisch iisvogel- eisernem Durchhaltevermögen meinte Danilo, er würde den Ruhsitz nochmals schaffen. Manu, sowieso in Topform, glaubte, die Ebenalp müsste nochmals zu machen sein. Jörg dachte mit schon leicht lädiertem Knie, besser 8 Punkte als 6 und peilte nochmals Leugängeli an. Nicht mehr so frisch wie am Morgen steuerten wir unsere letzten Ziele an. Um 15:28 war Jörg nach einem Hike&Fly&Hike im Ziel.  Geschafft! Kurz nach 16:00 Uhr war ihm noch Champion Chrigel Maurer zum zweiten Mal wie ein junges Reh bergwärts entgegengehüpft,; am Abend noch frischer als wir alle am Morgen beim Start. Aber auch er schaffte es nicht von allen Turnpoints fliegend ins Ziel, immerhin.

Um 16:32 Uhrverdunkelte sich der Himmel orange und Manu schwebte nach nur eindreiviertel Stunden von der Ebenalp ins Ziel, unser Ironman. Aber wo blieb Danilo? Bei Ankunft nach 17:00 Uhr würden alle seine Punkte verfallen. Seine beunruhigende Threema Message erreichte uns um 16:08 Uhr: „Ruhsitz. Und völlig am Änd. I mache kei Meter meh als nötig!“ Um Viertel vor fünf wurden wir langsam nervös, der Speaker zählte schon den Schluss ein und kein iisvogel Danilo war in Sicht. Da tauchte am Horizont hinter Weissbad ein Jogger mit Rucksack auf. Jessy schnappte sich Babettes Bike und fuhr ihrem Mann entgegen. Und mit ihrem Support schaffte er es 3,5 Minuten vor der Deadline ins Ziel. BRAVO!

Am Abend gabs vor der Rangverkündigung in Wasserauen noch eine kleine Acro-Show und Oli machte einen Abstecher zu uns. Mit 77 Laufkilometern und knapp 6000 Höhenmetern schaffte es unsere iisvogel-Delegation auf den unerwarteten aber sicher verdienten  7. Rang (von 18)! Manu wurde in der Einzelwertung dank seines finalen Ebenalp-Runs, der perfekt aufging, Elfter. (von 54!)

Die perfekte Organisation, die freundlichen Helfer, unsere beiden Feen von der Glamping-Homebase und das Wetter machten den Anlass zu einem super coolen Tag.

Nächstes Jahr mit zwei oder mehr iisvogel-Teams!?

Jörg (Text)   (Fotos: Danilo, Jessy)

Infos unter https://alpstein-crossing.ch/

* Appenzeller Dialekt für „Hirschburger“

** Beid Wäg Seckle

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