alpiner gleitschirmclub iisvogel

Forstberg

Ich sass in Siena auf der Piazza del Campo beim Mittagessen, als Gonzo die letzten Infos zum Hike & Fly auf den Forstberg teilte. Wäre auch schön gewesen – auf dem Forstberg war ich ja noch nie –, aber man kann nicht alles haben…

Doch es war bereits Samstag, als mein Kopf ins Kissen sank, und die Distanz zum Gipfel betrug nur noch 34 km.

Mit 40 Minuten Verspätung starte ich in der Weglosen. Da ich neben dem roten Renault mit Iisvogel-Kleber parke, gehe ich davon aus, dass die Gruppe gemütlich über den Leiterweg aufsteigt und ich sie in der Drusberghütte zum Kaffee treffen werde.

Die Kombination aus zwei Wochen Italien und dem steilen Weg durch den Wald mindert das Tempo erheblich. Aber so ein Kaffee mit Nussgipfel ist auch nicht in fünf Minuten verputzt, denke ich mir.

Doch oh Schreck: Leere Hüttenterrasse. Also schnell weiter, nicht dass sie mir im Gipfelhang bereits über dem Kopf kreisen und ich keine T&L-Punkte bekomme.

Bis zum Chalberstöckli geht es nun zügiger, aber die Iisvögel habe ich noch nicht gesehen. Sind sie überhaupt am Berg?

Endlich, kurz vor dem Sattel zwischen Druesberg und Forstberg, hole ich sie ein – gerade rechtzeitig zur Pause. Fehlt nicht einer? Aber niemand sonst weiss von jenem. Jener schickt jedoch derweil ein Foto vom Gipfel: Entspannung pur, eine ganz normale Iisvogel-Tour eben…

Auf dem Gipfel sind wir eine beachtliche Vogelschar von acht, die den Lunch und die Fernsicht geniessen.

Der Wind kommt zum Glück entgegen der Prognose von Westen, sodass alle nebeneinander den Schirm im Gras auslegen können. Es werden noch mögliche Flugziele besprochen, aber keine definitive Entscheidung getroffen – man will sich wohl alle Optionen offen halten.

Schlussendlich ist die Thermik nur vor den Filderenbändern zu finden. Die Krähen und zwei Steinadler zeigen zuverlässig, wo es steigt. Mit dem einen Steinadler drehe ich sogar auf Augenhöhe im gleichen Schlauch – wun-der-schön!

Nach rund einer Stunde landen fast alle in der Weglosen und gehen in die Beiz. Nur Andreas ist bereits Richtung Sihlsee geflogen.

Als wir mit dem Auto ins Euthal kommen, sind zwei Schirme in der Luft. Bei Westwind? Aber nein: Der Wind kommt zügig über den Sihlsee!

Die 88 Höhenmeter sind schnell bezwungen. Auslegen, Aufziehen, ein Schritt – und es fliegt. Nach zwei Kurven ist man bereits über dem Startplatz. So fliegen wir nochmals eine halbe Stunde in der Abendsonne. Ein würdiger Abschluss von zwei Wochen Ferien…

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